Die weltweite Produktion von Biomasse und Nahrungsmitteln für immer vielfältigere Nutzungsformen bedroht seit Jahrzehnten die Biodiversität als Grundlage für die Stabilität unserer Ökosysteme. Seit Beginn des Jahres verschärfen der Krieg in der Ukraine und Ernteausfälle in wichtigen Weltregionen den Zielkonflikt zwischen Ernährungssicherheit und Biodiversitätsschutz.

Inwiefern Ernährungssicherheit und Biodiversität kollidieren und mit welchen Stellschrauben bei Produktion und Handel dem Biodiversitätsverlust entgegengewirkt werden kann, haben wir im November 2022 unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Jan Börner (Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) und Dr. Hanns-Christoph Eiden (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) diskutiert. Das Thema wurde in einem international und interdisziplinär besetzten zweitägigen Expertensymposium bearbeitet und von einer öffentlichen Podiumsdiskussion und einer mehrteiligen Schülerveranstaltung flankiert.

Das Symposium "Trade and biodiversity: Measurement, Modelling, and Governance Challenges" bot 25 internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Raum für interdisziplinären Diskurs und intensiven Austausch. In drei Panels (Panel 1: Measurement, Panel 2: Modelling, Panel 3: Governance) wurde untersucht, wie der von Landwirtschaft und Handel verursachte Biodiversitätsverlust besser erfasst werden und, darauf aufbauend, mit welchen (politischen) Instrumenten Biodiversitätsschutz gelingen kann.

Die Gäste der öffentlichen Podiumsdiskussion „Das globale Ernährungssystem unter Stress: Lassen sich Ernährungssicherheit und Biodiversitätsschutz vereinbaren?“ waren:
Prof. Dr. Jens Dauber, Leiter des Instituts für Biodiversität, Technische Universität Braunschweig
Prof. Dr. Bärbel Gerowitt, Leiterin der Professur, Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Universität Rostock
Eberhard Hartelt, Präsident des Pfälzischen Bauernverbandes/Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes
Adrian Leip, Head of Sector „Bioeconomy”, DG Research & Innovation, Europäische Kommission
Mathias Mogge, Generalsekretär/Vorstandsvorsitzender der Deutschen Welthungerhilfe e.V.
Moderation: Nadine Kreutzer

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